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  • AutorenbildPatrick Meyn

Saisonabschluss am Bienenstand



Am ersten Septemberwochenende haben wir die Bienen winterfest gemacht, d.h. wir haben eine die Saison abschließende Durchschau der Bienenvölker gemacht und alle bis zum Winter notwendigen Arbeiten wie die Bekämpfung der Varroamilbe und das Einfüttern abgeschlossen.


Mit der Durchschau prüfen wir, ob und wie stark die Bienen brüten und die für die Überwinterung notwendigen langlebigen Winterbienen heranziehen. Zudem können wir feststellen, wo das Brutnest sitzt und wie die Einlagerung des Winterfutters funktioniert hat. Das Brutnest sollte möglichst eng auf wenigen Waben befindlich und geschlossen sein, damit die Bienen die benötigten etwa 30°C Temperatur für die Brut effizient erzeugen können.



Anhand unterschiedlicher Indizien kann man übrigens auch ohne den die Bienen störenden Blick in den Bienenstock darauf schließen, ob ein Volk brütet. Wenn am Flugloch, wie im nachfolgenden Video, viele Bienen mit "Pollenhöschen" an den Beinen in den Stock zurückkehren, ist das ein starker Hinweis auf Bruttätigkeit. Die Blütenpollen dienen nämlich vorwiegend der Fütterung der Larven.



Derzeit blühen übrigens unterschiedliche Kleesorten und Efeu (saisonal) und Kirschlorbeer (nicht saisonal, denn bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr aufgrund von offensichtlicher Klimaverwirrung 🥴).


Das Winterfutter besteht in unserer Imkerei überwiegend aus eigenem Honig, den die Bienen behalten und spezieller zugefütterter Zuckerlösung, welche die Bienen wie Nektar aus Blüten aus dem Futtergefäß in die Waben umtragen (siehe auch den Blog-Beitrag vom16.08.2020: https://www.imkerei-meyn.com/post/wenn-die-lavendelbl%C3%BCte-sich-dem-ende-neigt). Dabei wird der Zuckerlösung Wasser entzogen und sie wird als honigartiges Futter eingelagert. Das Futtergefäß erreichen die Bienen durch ein Loch in der Folie, die auf den Waben liegt.



Im Blog-Beitrag vom 16.08.2020 hatten wir von möglichen zwei Varroabehandlungen im Sommer berichtet. Aufgrund einer sehr geringen Belastung mit der die Bienen schädigenden Varroamilbe Anfang August konnten wir auf die erste Behandlung verzichten und so die Bienen schonen. Im Laufe des August stieg die Belastung jedoch an, was eine Behandlung mit Ameisensäure Ende August notwendig machte.


Für die Behandlung wird Ameisensäurelösung mit einer Konzentration von 60% mit einem Löschpapier im Bienenstock verdunstet. Diese für die Bienen leider unangenehme, 10 Tage dauernde Prozedur tötet den größten Teil der Varroamilben und unterstützt daher die Gesundheit des Bienenvolkes über den Winter. Ohne Behandlung schädigt die Varroamilbe die Bienenbrut, verursacht Missbildungen und macht die Bienen anfällig für andere, beispielsweise Viruserkrankungen.


In den kommenden Wochen wird nun nur noch regelmäßig das Gewicht kontrolliert, um übermäßigen Verbrauch von Winterfutter noch vor der Ruhezeit rechtzeitig festzustellen und eine eventuelle zusätzliche Fütterung vornehmen zu können. Außerdem achten wir darauf, dass das Flugloch klein bleibt, um den Bienen die Verteidigung der Futtervorräte gegen andere Bienenvölker oder Wespen zu erleichtern.

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